Wasserburg am Bodensee 20. - 21. Juni 2015
Veranstalter: Sündenfrei
Luscinia Besetzung: Fin de Filou, Jorinde, die Biegsame und die rote Füchsin
Kollegen: Köniks, Oscar der Gaukler, Walter von der Heide

Oh man, ich habe eigentlich überhaupt keine Zeit einen Bericht zu schreiben. Aber für Wasserburg lohnt sich das.

Gut, ich versuche mich kurz zu halten...räusper...

Donnerstag:
Philipp und ich haben am Mittwoch auf halber Strecke bei Darmstadt auf dem schönen Schloss Auerbach noch ein Bankett gespielt. Ich wusste gar nicht, dass Amerikaner so feiern können und so familienfreundlich sind. Am Ende des Banketts zufriedene und glückliche Amis und für uns eine Übernachtung im Etap- Hotel. Glücklicherweise hatte die Cocktailbar gegenüber noch auf. Somit gab es zur Belohnung für jeden 2 gut gemixte Cocktails … sozusagen ein Schlafhupferl.

Nächster Morgen... nein... das ist doch bitte kein Regen... doch...und es regnete den ganzen Tag. So ein elender Mist. Bodensee... Wir sind extra einen Tag früher los. Geplant war: Sonne, Wasser, relaxen … so ein Pech. Philipp (er hatte ganz frisch den Führerschein) fuhr tapfer durch bis nach Wasserburg. Ich weiß, ich bin keine gute Beifahrerin. Aber ich habe mir Mühe gegeben. Und Philipp ist super gefahren.
Die Pensionswirtin war sehr freundlich, die Zimmer waren ok. In einer Regenpause zogen wir zum See und stellten fest, dass der Platz wunderschön sein musste, bei Sonne. Nun gut. Dafür haben wir uns ein leckeres Essen beim Italiener gegönnt.
Nach dem Essen wollten wir noch was trinken gehen, in einer gemütlichen Kneipe oder so... aber in ganz Wasserburg gibt es so was nicht. Selbst die Wasserburger Feuerwehr, die wir mal kurz von ihrer Arbeit, die Wassermassen im Gulli unter Kontrolle zu bringen, unterbrechen mussten, konnten uns keinen Tip geben.

Das einzige was noch offen war, war eine Dönerbude. Oh man.... na gut. Hoffentlich haben die ein Bier für uns. Wie sich herausstellte, war diese Dönerbude der Treffpunkt für alle Nachtschwärmer. Selbst der Chef der Pizzeria kam dort hin, um ein Bier zu trinken.
Wir hatten auch gleich Gesellschaft von einem Saisonarbeiter, einem Koch aus Kroatien. Es war ganz lustig dort, also blieben wir noch etwas. Der Koch erzählte später etwas aus seiner Kindheit, aus dem Krieg, als er mit 13 Jahren ständig vor den Bomben in den Keller fliehen musste. Er hasst die Serben immer noch.

Da fiel mir ein wunderschönes kroatisches Lied ein, was ich mit Philipp auf unserer CD Sopra eingespielt hatten. Savo Vodo.... wir gaben es zum Besten und dachten, er freut sich. Aber er schaute uns nur gequält lächelnd an und meinte: Das ist nicht kroatisch, das ist serbisch. … Upsssss.... In meinen Noten steht: serbokroatisch... ein fünfzig/fünfzig Joker... verloren. Aber er fand das Lied trotzdem sehr schön.

Anna war auch unterwegs. Sie ist mit dem lieben Tom, von unserer Lieblingstaverne, im LKW mitgefahren. Ich glaube, sie waren ca. 14 Std. unterwegs. Und irgendwann kamen sie am Döner vorbei. Philipp hat Anna direkt ins Bett gebracht. Sie war echt durch. (...Und ich glaub, sie hat alles essbare von Tom vernascht.). Philipp kam zurück, noch ein Absackerbierchen und dann ab ins Bettchen.

Freitag:
Ausschlafen und dann aufbauen.... und es regnete immer noch zwischendurch. Mist. Der Aufbau war trotzdem lustig und relaxt. Wir hatten ja Zeit. Nach dem Aufbau wollten wir mit Kora, Stefan, Tom, Peter und Sven zusammen was essen gehen. Ein Anruf... "wir sind in der Pizzeria." … jut, doch wo sind sie gelandet...neeeeiiiin.... in der Dönerbude. Na gut, dann gab es eben mal Hamburger und Pommes.
Anschließend sind alle zurück zum Platz. Es regnete nicht mehr. Also beschloss man, Tische und Bänke an die Taverne zu packen um dort ein Gelage, also ein Trinkgelage zu veranstalten.
Der Abend war mehr als lustig. Kora, Stefan und ich tranken Stefans Whiskey aus.... also Stefan und ich tranken (Phil hat auch was abbekommen. Es war sehr lecker... ich werde mich in Bad Windsheim revangieren. Der gute Tropfen ist schon im Bus :-) Es gab viel zu erzählen und zu lachen. Während wir 3 über Schottland und Irland sprachen... und unseren evtl. Urlaub dort planten... mal sehen ob es klappt, das wäre ja fein...

also während wir so planten, spielten die anderen Tavernenjungs mit Phil, Anna (und ich glaub der Riemenschneider und Steinemann waren auch in dieser Runde) ein absurdes Spiel. Knochendrehen. Phil hatte einen großen Knochen gefunden... ich will nicht wissen, was es für ein Knochen war. Auf jeden Fall musste immer derjenige, auf den der Knochen zeigte eine Aufgabe erfüllen. Die Aufgabe stellte natürlich der Rest der Bande. Es kam was vor wie: ein Kopfstand machen, sich ins Wikingerlager an deren Feuer setzen und irgendeinen Schwachsinn erzählen bis hin (ich glaube) armen Wikingerkindern das Spielzeug wegnehmen. Sie waren jedenfalls ständig unterwegs und hatten alle viel Spaß.
Ich möchte nicht wissen, wie diese Runde an der Taverne auf Außenstehende gewirkt haben muss. Ein Haufen angetrunkener Menschen, …die auf einem Biertisch Knochendrehen spielen... und völlig irre waren. Oh Gottogottogott... grins... aber genau deshalb liebe ich die Märkte.

Ach ja, es wurde außerdem noch seeeehr viel gewettet. Der Tavernenchef Stefan, ein kräftiger Mann, ein erfahrener Ringer hatte Philipp zu einem Kampf herausgefordert. Aber … wie ist es eigentlich zu dieser skurrilen Ansage gekommen???? … Der Kampf sollte am nächsten Tag auf dem Markt ausgefochten werden. Natürlich mit nacktem Oberkörper. Wenn Phil verlieren würde, dann musste er einen gesamten Auftritt, nur in Unterhose bekleidet, spielen...Wenn Stefan verlieren würde, dann sollte Peter vom Bierstand einen ganzen Tag in kompletter Ritterrüstung arbeiten. (es war zwar schlau von Stefan, Peter als Wetteinsatz zu nehmen... aber ich glaube es wäre an diesem besagten Tag nicht wirklich viel Bier über die Theke gegangen.) Wie dem auch sei... wir hätten egal wie es ausgehen würde, ne Menge Spaß. Es liefen auch noch andere merkwürdige Wetten... grins.

Am späten Abend wollten Kora, Stefan und ich gemeinsam Richtung Pension laufen. (Wir hatten dieselbe Strecke. Aber wir kamen natürlich nicht weit. Ca. 15 m weiter...da wurden wir zum Biertisch der Bräter gerufen. Sie hatten schon von der Ringerwette gehört. Philipp wurde kurz bedauert und Stefan versprach, nicht ganz so hart zu sein. Noch ein Bierchen, noch ein Schwätzchen... aber dann ging es ins Bett.

Samstag:
Regen, Regen, Regen... das war so gemein. Da ist man am Bodensee, könnte direkt vom Markt ins Wasser hüpfen und dann so was. Und nicht, dass es nur geregnet hätte...nein... es war auch noch schweinekalt. Wir haben gefroren wie die Schneider. Und ich hatte nichts Warmes eingepackt. Ich habe immer... wirklich immer... die Mäntel dabei. Und dieses eine mal nicht. Denn für mich war Bodensee gleich Urlaub, ...Sonne, Wasser. Der liebe, absolut hilfsbereite Stein-Glücksrad- Mann hatte mir Gott sei Dank seinen Mantel geliehen.
Luscinia hat alles gegeben und hatte, wenn wir denn dann spielen konnten, auch tolle Shows. Lob von allen Seiten. Händler wie Publikum... fein.
Filmreif war die Marionettennummer: Philipp hatte sich komplett umgezogen. Mit der Gewandung vom venezianischem Walking-Act. Er war super schön geschminkt, hatte alles getränkt, es war alles vorbereitet. … und dann ging die Himmelsschleuse auf. Philipps Gesicht hinter dem Vagantenwagen war vielsagend... oh man... das war echt ärgerlich. Aber wir hätten bei den Wassermassen, die da runterkamen, definitiv nicht spielen können. Das Publikum war auch super traurig... aber sie hatten natürlich Verständnis.... manno.

Der Abend endete mit einer tollen Feuershow von Philipp, Anna und Oscar. Musikalisch begleitet von den mir bis dahin noch unbekannten Gruppe namens Köniks...eine tolle Gruppe und absolut nette Kollegen.
Stefan hatte sich den den ganzen Tag nicht sehen lassen... ich glaub, ihm ging es nicht gut..grins. Somit viel leider, leider das Ringduell zwischen Stefan und Philipp aus....schade ;-)

Hm... den 2. Teil vom Tourbericht schreibe ich nun fast 3 Monate später weiter. Mittlerweile bin ich umgezogen und habe mich schon fast eingerichtet. Deshalb wird es nun was schwieriger sich zu erinnern. Es passiert ja immer so viel zwischendurch.... aber ich versuch es.

Sonntag:
grübel, grübel....der Tag war glaub ich sonniger und wir konnten unsere Shows spielen. Zwischendrin hatte uns unsere liebe Anna einen Schrecken eingejagt. Sie bekam dolle Unterleibsschmerzen, so doll, dass wir den Notarzt rufen mussten. Oh jeh, Anna sollte ins Krankenhaus. Ich bin hinter dem Notarztwagen ins Krankenhaus gefahren, während uns Philipp auf dem Markt würdevoll vertreten hat. Ein spontanes Duo mit Oscar und es war wohl sehr spaßig ;-)
Anna wurde im Krankenhaus untersucht, und es stellte sich heraus, dass sie irgendwas hatte, was nur ganz wenig schwangere Frauen haben. Nichts schlimmes, aber es muss wohl sehr schmerzhaft sein. Tja, und unsere arme Anna gehört zu den 20% schwangeren Frauen, die davon betroffen sind. Aber trotzdem Glück im Unglück. Keine Gefahr für´s Baby....puh. Da waren wir alle mehr als erleichtert.

Der Tag ging also mit einem Aufatmen zu Ende. Der Abbau war schnell gemacht. Anna fuhr wieder mit Tom zurück nach Berlin und Phil und ich sind dann auch los.

Alles in Allem war es ein wirklich sehr lustiger und sehr schöner Markt. Das Publikum war begeistert und trotz Regen hatten alle Spaß. Und wir warten immer noch auf das Duell...lieber Stefan... aufgeschoben ist nicht aufgehoben... grins

eure Füchsin



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